Vom 13. bis 15. Mai fuhr eine 30-köpfige Gruppe des Fördervereins Synagoge Baisingen nach Köln, um dort die Laubhütte (Sukka) aus dem Rottenburger Teilort Baisingen anzuschauen.
Vorsitzender OB Stephan Neher meinte beim Start augenzwinkernd, dies sei schon eine gute Tradition und man müsse schließlich schauen, ob sie dort gut behandelt werde Dieses rare Exemplar jüdischen Lebens war zuvor schon als Leihgabe unterwegs, zum Beispiel in Berlin und München.

Seit September steht die Laubhütte im Kolumba-Museum der Erzdiözese KöIn, wo die Ausstellung „In die Weite. Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland" gezeigt wird. Die Schau entstand in Kooperation mit dem „Jüdischen Museum im Archäologischen Quartier Köln“ (MiQua). Die Kuratoren Dr. Thomas Otten und Dr. Christiane Twiehaus gewährten den Rottenburgern in zwei Gruppen eine exklusive Führung.
Ein Anliegen der Ausstellung, so die MiQua, sei „der Vielfalt jüdischen Lebens mit den Geschichten eines Jahrhunderte währenden Zusammenlebens, das sich zwischen Miteinander und Ausgrenzung bewegt, zu begegnen“.
321 n.Chr. verfugte Kaiser Konstantin per Gesetz, dass Juden städtische Ämter bekleiden dürfen. In der Ausstellung ist als Leihgabe der Vatikanischen Bibliothek eine Abschrift dieses kaiserlichen Schreibens zu sehen. Es ist an die Kölner Kurie adressiert und die früheste schriftliche Quelle zur Existenz von Jüdinnen und Juden nördlich der Alpen. Somit kann jüdisches Leben in Deutschland auf eine mindestens 1700-jährige Geschichte zurückblicken.

Die Laubhütte steht an prominenter Stelle im größten Raum im zweiten Stock. Außerdem ist sie als Titelbild im Bildband zur Ausstellung auf zwei Doppelseiten abgebildet. Und zu Weihnachten 2021 zierte die Sukka die Grußkarten.

Abschließend ließ sich die Gruppe im jüdischen Viertel das Konzept des Neubaus des „Jüdischen Museums im Archäologischen Quartier" erläutern, das nahezu im Schatten des Kölner Rathauses entsteht.

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